In den letzten Jahren scheinen sich immer mehr Menschen für scharfes Essen zu begeistern. Von scharfer Soße über Chiliflocken bis hin zu würzigen Hühnchensandwiches - es scheint, dass die Menschen überall nach immer mehr Schärfe in ihren Speisen suchen. Aber was ist es, das die Menschen so an scharfen Speisen reizt?

Schärfe verbessert den Geschmack

Eine mögliche Erklärung ist, dass scharfes Essen einfach gut schmeckt. Wenn wir würzige Speisen essen, werden unsere Geschmacksknospen auf eine Weise stimuliert, die ein einzigartiges Geschmackserlebnis erzeugt. Die Schärfe der Gewürze kann auch dazu beitragen, die Aromen anderer Zutaten in einem Gericht zu verstärken, so dass der Geschmack insgesamt komplexer und befriedigender wird.

Für manche Menschen ist ein Gericht ohne scharfe Zutaten sogar ein No-Go! - das hat zum Teil auch mit kulturellen Einflüssen zu tun, denn in vielen Kulturen ist scharfes Essen ein fester Bestandteil der Küche. In Ländern wie Mexiko, Indien und Thailand werden scharfe Paprika und Gewürze großzügig in Gerichten verwendet, um den Geschmack und die Schärfe zu verstärken. Je mehr sich die Menschen für andere Kulturen und Küchen interessieren, desto mehr entdecken sie die Vorzüge scharfer Speisen und suchen nach neuen und exotischen Geschmacksrichtungen.

Neben dem Geschmack und dem kulturellen Einfluss hat der Verzehr scharfer Speisen auch gesundheitliche Vorteile. Scharfe Paprika enthalten eine Verbindung namens Capsaicin, die nachweislich entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Capsaicin kurbelt nachweislich auch den Stoffwechsel an und verbessert die Verdauung. Außerdem deuten einige Studien darauf hin, dass der Verzehr von scharfen Speisen das Risiko für bestimmte chronische Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten verringern kann.

Für manche Menschen ist die Anziehungskraft von scharfen Speisen auch psychologisch bedingt. Der Verzehr scharfer Speisen kann einen Ansturm von Endorphinen und Adrenalin auslösen, was zu einem angenehmen Erlebnis führen kann. Für diejenigen, die gerne kochen und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen experimentieren, bieten scharfe Paprika und Gewürze außerdem eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten.

Von der Schärfe der Habanero bis zum rauchigen Geschmack von Chipotle gibt es immer etwas Neues zu entdecken und zu erforschen. Ein weiterer Faktor, der zur Beliebtheit von scharfen Speisen beiträgt, ist die Verfügbarkeit verschiedener scharfer Soßen und Gewürze. In den letzten Jahren ist scharfe Soße in vielen Haushalten zu einem festen Bestandteil geworden, und die Menschen sind auf der Suche nach neuen und exotischen Geschmacksrichtungen, mit denen sie ihre Mahlzeiten verfeinern können.

Einige Unternehmen haben sich diesen Trend zunutze gemacht und einzigartige und geschmackvolle scharfe Soßen mit Zutaten wie Trüffel oder Geisterpfeffer kreiert. Diese Vielfalt an Möglichkeiten sorgt dafür, dass es für Liebhaber scharfer Speisen immer etwas Neues zu probieren gibt. Alles in allem gibt es viele Gründe, warum die Menschen "heiß auf scharfes Essen" sind. Ob es nun der Geschmack, der kulturelle Einfluss, der gesundheitliche Nutzen, die psychologische Anziehungskraft oder die Vielfalt der Möglichkeiten ist: Scharfes Essen hat für jeden etwas zu bieten. 

Die aktuell schärfste Chilisorte der Welt ist die Carolina Reaper. Mit bis zu 1,5 bis 2,2 Millionen Scoville Einheiten (SHU)* steht sie an der Spitze der Chiliwelt, und ist für Chilifans und Kenner wahrlich etwas besonderes. Sie ist eingetragen im Guinness-Buch der Rekorde.

*Die Schärfe wurde am Pepper Institut der New Mexico State University unter Leitung von Paul Bosland gemessen. 

Es gibt zahlreiche Produkte, die mit der begehrten Chili entstanden sind, von den Carolina Reaper Chili-Sossen bis hin zu Chips ist fast alles dabei

Ed Currie hat die Carolina Reaper in South Carolina gezüchtet. Zuerst unter dem Namen  „HP22B“, was für „High Power, Topf 22 und Pflanze B“ steht. Die Früchte dieser Pflanze zeigten das höchste Potenzial und somit wurden aus den Nachfahren der HP22B Pflanze die Carolina Reaper. Derzeit die schärfste Chili der Welt.

Carolina Reaper Chilis mögen Wärme und einen gut durchlässigen Boden. Sie benötigen viel Sonne und regelmäßiges, aber sparsames Gießen. Die Reife dauert rund 90 Tage; Chilis wechseln von grün zu rot und erlangen dann ihre maximale Schärfe.

Der Name „Reaper“ stammt von „Grim Reaper“ ab. Auf Deutsch ist das der Sensenmann. Ed Currie lebt direkt an der Grenze zwischen Nord und Süd Carolina im US-Bundesstaat South Carolina.